Jahreshauptversammlung

Am Freitagabend, dem 17. Januar fand die jährliche Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Penzing statt. Neben einem Jahresrückblick durch Kommandanten und der Jugendwartin, stand auch die Neuwahl des Vereinsvorstandes auf dem Programm.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Stefan Willig wurde der Abend mit dem Tätigkeitsberichts des Kommandanten Peter Brandenburg und einem Rückblick auf das Jahr 2024 begonnen.

Tätigkeitsbericht des 1. Kommandanten

Bevor er einen Rückblick auf besondere Einsätze gab, stellte der Kommandant die Zahlen des vergangenen Jahres vor. So konnte die Wehr in 2024 insgesamt 8 neue Dienstleistende gewinnen, drei davon waren Jugendliche, die von der Jugendabteilung in den aktiven Dienst wechselten. Brandenburg bedankte sich beim Verein und den Kameraden für die zielführende Mitgliederwerbung im vergangenen Jahr, die zeigt, wie wichtig diese sei und das sie ihre Früchte bereits trage.


In 2024 musste die Feuerwehr Penzing zu insgesamt 91 Einsätzen ausrücken, darunter 12 Bränden, 57 technische Hilfeleistungen, 12 Sicherheitswachen, 8 Unterstützungen für den Rettungsdienst (Reanimation, Drehleiterrettungen, Erstversorgungen, etc.) und 2 ABC-Einsätzen.
Zusätzlich zu den Einsätzen wurden zahlreiche Übungs- und Arbeitsdienste absolviert. Neben dem klassischen Übungsabend an jedem zweiten Mittwoch, führten die Kameraden zahlreiche Sonderübungen für Absturzsicherung, Atemschutz, Maschinisten, Feuerwehrwehranwärter, Sanitäter oder für die Türöffnung durch.


Auch überörtlich hatte unsere Wehr etliche Übungen mit anderen Wehren und Organisationen durchgeführt. Darunter gemeinsame Alarmübungen mit den Ortsteilen, die in Penzing und Untermühlhausen durchgeführt wurden, eine Großübung des BRK bei dessen Szenario es zu einer Explosion in einem Jugendcamp kam. Hier waren auch Feuerwehr, THW und die Wasserwacht beteiligt.

Im Sommer traf sich die Feuerwehr gemeinsam mit der Feuerwehr Igling auf der für Bauarbeiten gesperrten B17, um Feuerwehranwärtern in sicherer Umgebung die Vorgehensweise bei Einsätzen auf der Autobahn nahezubringen.

Im Rahmen der NCAP24 Messe des ADAC führte die Feuerwehr Penzing in einer gemeinsamen Übung mit der Berufsfeuerwehr Augsburg eine Personenrettung aus verunfallten Fahrzeugen vor internationalem Fachpublikum vor. Hierfür stellte der ADAC mehrere Fahrzeuge aus dem NCAP Crashtest zur Verfügung, die unsere Feuerwehr gemeinsam mit der BF-Augsburg vor rund 200 Personen für eine schonende Patientenrettung mit schwerem Gerät öffneten.
Abschluss fanden die umfangreichen ortsübergreifenden Übungen in einer gemeinsamen Übung mit der Feuerwehr Schwifting, in der es nach einem Unfall zwischen Traktor und zwei PKW zu mehreren eingeklemmten Personen kam.

Aber auch der Einsatzdienst forderte die freiwilligen Dienstleistenden nicht unerheblich. Die Einsätze waren nicht nur zahlreich, sondern mitunter auch schwer. Im Frühjahr wurden sie auf die A96 in Fahrtrichtung München gerufen. Gemeinsam mit den Feuerwehren Windach, Eresing und Eching wurden sie zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen, bei dem die Fahrzeuge sich so schwer trafen, dass eines der Fahrzeuge über die Mittelleitplanke auf die Gegenfahrbahn flog. Der Unfall sorgte für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Fahrzeuge, die hinter der Einsatzstelle standen, mussten rund anderthalb Stunden warten, bis sie weiterfahren konnten. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.


Rund zwei Wochen später kam es auf der Autobahn wieder zu einem Unfall. Ein LKW-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte in die Mittelleitplanke. Dies zum Leidwesen eines Rentners, der sich mit seinem Kleinwagen zwischen LKW und Leitplanke befand. Sowohl Fahrer des LKWs, der Fahrer des Kleinwagens und das im Auto befindliche Kleinkind wurden bei dem Einsatz teils schwer verletzt. Die Feuerwehr Penzing wurde gemeinsam mit der Feuerwehr Landsberg zu diesem Einsatz gerufen, der im Verlauf noch weitere Überraschungen bereit hielt: Aufgrund des erheblichen Schadens an dem LKW liefen mehrere hundert Liter Diesel aus dem Fahrzeug. Trotz schnellem Eingreifen konnte nicht verhindert werden, dass der Kraftstoff in die Kanalisation lief und von dort aus direkt in den Lech. Die Feuerwehren Kaufering, das THW und die Wasserwacht waren zwei Tage im Einsatz, um den Schaden zu entfernen. Bei der Bergung des Fahrzeuges geriet dieses aufgrund von Funkenflug in Brand, konnte jedoch in der Entstehung direkt abgelöscht werden.

Aber nicht nur auf der Autobahn waren die Einsätze kräftezehrend. Auch in Penzing selbst kam zu einigen aufwändigen Einsätzen. Jeder Mitbürger der Gemeinde kann sich noch gut an die Starkregenereignisse im Juni erinnern, bei denen Straßen überflutet und zahlreiche Keller vollgelaufen waren. An insgesamt drei Tagen kämpfte die Feuerwehr Penzing mit teils über 10 weiteren Feuerwehren und den Hochwasserkomponenten des Landkreises gegen die Fluten an.


Außergewöhnlich war auch ein Einsatz am Kino Penzing. An einem Samstagabend klagten zahlreiche Besucher über Atemprobleme, Angestellte wählten sofort den Notruf. Wir wurden mit einem Großaufgebot von Rettungsdienst und Polizei alarmiert und waren mit etlichen Personen konfrontiert, die Atemwegsprobleme, Schwellungen an Augen und im Gesicht oder unter Panikreaktionen litten. Die Ursache konnte nicht genau geklärt werden, es wird davon ausgegangen, dass absichtlich oder unabsichtlich Pfefferspray versprüht wurde.

In Summe blicken die Kameraden auf ein herausforderndes Jahr zurück. In Summe kamen sie auf 1.880 Mannstunden im Einsatzdienst, was gegenüber dem bereits starken Jahr 2023 ein Mehr von 600 Stunden bedeutet, gegenüber dem Jahr 2022 sogar ein Plus von rund 1.200 Stunden darstellt.
Auch im Arbeits- und Übungsdienst wurde ein deutliches Plus erzielt, in Summe sind hier 2.182 Stunden zu verzeichnen, ein Plus gegenüber 2023 von 250 Stunden, gegenüber 2022 von 580 Stunden.

In Summe kamen mit Einsatz, Arbeits- und Übungsdiensten, sowie Ausbildungen bei der Kreisbrandinspektion 4.358 Stunden zusammen (2023: 3.568 Stunden; 2022: 2.696 Stunden).

Zum Abschluss bedankte sich Kommandant Brandenburg bei den Kameraden für die geleistete Arbeit und danke ihren Familien für ihr Verständnis. Dank ging ebenfalls an die Gemeinde, welche die Feuerwehr mit allem was benötigt wird, unterstützt, den Verein, der die Mannschaft mit zahlreichen Aktionen motiviert hält, der Jugendabteilung für die großartige Arbeit, den Gruppenführern für die kräftige Unterstützung, dem Kreisfeuerwehrverband für die tolle Zusammenarbeit. Zusätzlich dankte er auch noch zahlreichen weiteren Helfern und Gönnern der Feuerwehr, die sich in zahlreichen weiteren Feldern für die Feuerwehr engagieren.

Tätigkeitsbericht des 1. Vorstandes

Im Anschluss folgte der Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden des Feuerwehrvereins Stefan Willig. Nachdem er einen kurzen Überblick über den Verein zeigte, der aktuell aus 138 Mitgliedern besteht, folgte eine Übersicht der geleisteten Tätigkeiten und Feste des Vereins. Neben der obligatorischen Jahreshauptversammlung, fanden auch wieder zahlreiche Feste statt. Darunter das jährliche Kässpatz’nessen an Aschermittwoch, die Teilnahme am Florianitag in St. Ottilien. Zwischendurch zückte der Verein auch schonmal den Grill hervor, worüber sich die Mitglieder sichtlich freuten. Bei Bratwurst und Grillkäse konnte so ein gemütlicher Abend verbracht werden. Dagegen sehr aufwändig war das jährliche Familienfest, bei dem es nicht nur zahlreiche Auswahl an Speisen und Getränken gab. Die bereitgestellten Attraktionen wie Hüpfburg, gefülltes Wasserbassin etc. wurde nicht nur von den Jüngsten genutzt. Bei warmen Sommerwetter kühlten sich auch die Erwachsenen im Bassin ab oder testeten mal die Hüpfburg!

Zur Mitgliederwerbung wurden sowohl die „Lange Nacht der Feuerwehr“, als auch ein aufwändiges Halloweenfest organisiert. Bei der Langen Nacht waren alle Ortsteilfeuerwehren vertreten, den Besuchern wurde an zahlreichen Stationen die Arbeit der Feuerwehr näher gebracht. Gekühlte Getränke und Gegrilltes rundeten den spätsommerlichen Abend ab.


Zu Halloween eröffnete die Feuerwehr erneut ihre Tore und lockte nicht nur Kinder in die Feuerwehr.

Zahlreiche Besucher aus dem gesamten Landkreis zeigten Interesse und folgten der Einladung nach Penzing. Vor Ort gab es nicht nur schaurige Speisen. Junge Besucher fanden zahlreiche Stationen vor, bei denen sie sich von gruseligen Gestalten erschrecken lassen konnten. Hatten sie davon genug, konnten sie sich noch an der aufgestellten Hüpfburg verausgaben, während sich die Eltern bei heißen und kalten Getränken, warmer Suppe oder Kuchen für den meist noch bevorstehenden Halloweenmarsch mit den Kindern stärken konnten.
Beide Aktionen waren für die Feuerwehr ein voller Erfolg. So konnten sowohl passive, als auch aktive Mitglieder angeworben werden.

Abgerundet wurde das Jahr nicht nur durch das Ritteressen zu Kirchberg, sondern auch durch eine wunderbare Weihnachtsfeier.
Ende November buchte der Verein einen Reisebus und kutschierte die Mannschaft nach Kirchberg an der Iller. Hier konnten die Teilnehmer bei deftigem Ritteressen einer tollen Rahmenshow des Veranstalters folgen, bei der auch der ein oder andere Kamerad mit eingebunden wurde.
Dagegen war die Weihnachtsfeier kurz vor Weihnachten ein gemütlicher Ausklang bei Braten und Kässpatz’n, um gemeinsam auf das Jahr zurückzublicken.

Nach seinem Rückblick auf das Jahr 2024 dankte der Vorsitzende Willig nicht nur den aktiven Dienstleistenden für ihre Arbeit, sondern auch allen Gönnern der Feuerwehr für ihre Unterstützung.

Tätigkeitsbericht der Jugendwartin

Neben der vielen geleisteten Stunden im Einsatz-, Übungs- und Arbeitsdienst leistet auch die Jugendabteilung der Feuerwehr eine aufwändige Arbeit. In ihrem stellte Jugendwartin Theresa Bachmeir die Arbeit der Jugendfeuerwehr für das Jahr 2024 vor.
Im Wechsel mit den Erwachsenenabteilung übt die Jugendfeuerwehr auch immer an einem Mittwochabend und bringt so ähnlich viele Übungsdienste zusammen, wie die Erwachsenen. Zusätzlich zum Übungsdienst, bei dem die Jugendlichen auf ihre Tätigkeiten im späteren Einsatz vorbereitet werden, nimmt die Jugend regelmäßig an unterschiedlichen Prüfungen teil, um ihr Können unter Beweis zu stellen. So wurden auch dieses Jahr wieder zahlreiche Jugendflammen, Wissenstests und Bayerische Jugendspangen abgelegt.


Bei der jährlichen Müllsammelaktion im Ortsgebiet sorgte die Jugend gemeinsam mit der Jugend der Wasserwacht wieder dafür, dass Müll und Unrat von Straßen und Wegen beseitigt werden.
Highlight des Jahres waren nicht nur die gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Windach, sondern wie jedes Jahr auch der 24h-Berufsfeuerwehrtag mit der Feuerwehr Kaufering, bei der die Jugendlichen hautnah erleben konnten, was es heißt, bei einer Berufsfeuerwehr tätig zu sein. Innerhalb von 24 Stunden mussten die Anwärtern zahlreiche und abwechslungsreiche Einsätze abarbeiten, darunter auch Brände und Unfälle. Wie immer ein gelungener Tag mit überaus glücklichen Teilnehmern!

Nach fünf Jahren als Jugendwartin und insgesamt 10 Jahren in der Jugendarbeit legte Theresa Bachmeir ihr Amt nieder und übergab die Aufgabe mit einem symbolischen Handschlag an ihren Nachfolger Ferdinand Schneider.

Weitere Grußworte

Nach den jeweiligen Tätigkeitsberichte sprach der 2. Bürgermeister der Gemeinde Penzing Manfred Schmid. Er bedankte sich bei den Dienstleistenden für die geleistete Arbeite und zeigte Bewunderung für die Arbeit der Feuerwehrler, die neben Arbeit, Hobbys und Familie rund um die Uhr bereit stehen, um in Not geratenen zur Hilfe zu eilen. Er betonte, dass ihm klar ist, dass die Aufgaben der Feuerwehr nicht einfacher, sondern insbesondere aufgrund des Klimawandels eher zunehmen werden. Die Gemeinde unterstütze die Feuerwehr mit all ihren Möglichkeiten, was die Investitionen von rund 1.000.000 Euro in die fünf Feuerwehren der Gemeinde in den letzten zehn Jahren widerspiegelt.

Im Anschluss zum 2. Bürgermeister sprach auch Kreisbrandinspektion Düringer zu den anwesenden und bedankte sich für die geleistete Arbeit der Feuerwehr und für die Zusammenarbeit, insbesondere durch zahlreiche Dienstleistende der Feuerwehr Penzing, welche die Inspektion bei der kreisweiten Ausbildung unterstützen. Er veranschaulichte, wie viele Dienstleistende im vergangenen Jahr durch die Inspektion ausgebildet werden konnten und wie hervorragend die Feuerwehren der Kreises durch die ganzheitliche Zusammenarbeit aufgestellt sein.

Neuwahl der Vorstandschaft

Nach dem Kassenbericht des Kassiers wurde der Vorstand wiedergewählt. Mit Ausnahme von Besitzerin Anna Lugmair, welche nicht mehr zur Wahl stand, wurden alle Mitglieder neugewählt. Sophia Lugmair übernimmt künftig die Position ihrer Schwester Anna.

Ehrungen

Zum Abschluss des Abends wurden noch einige Mitglieder für ihre Unterstützung geehrt. Darunter Peter Doll und Kreisbrandinspektor Thomas Schmid für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Penzing, die ausscheidende Jugendwartin, die ehrenamtliche Putzfee, und einige weitere Personen, welche die Feuerwehr tatkräftig unterstützt haben.

Die Sitzung wurde gegen 22.30 Uhr geschlossen.

Im Notfall

wählen Sie bitte die 112 oder nutzen die Notruf-App Nora!

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