Unwettereinsätze
Am ersten Juniwochenende gingen erhebliche Niederschläge über Bayern nieder. Auch der Landkreis Landsberg wurde von hiervon getroffen. In Penzing staute sich an einigen Stellen das Wasser und lief in Gebäude rein oder überflutete Straßen. In Summe kam die Gemeinde jedoch glimpflich davon.
Um 8:15 Uhr wurden wir zum ersten Einsatz gerufen. Autofahrer hatten der Leitstelle gemeldet, dass die Staatsstraße 2054 zwischen Penzing und Ramsach überflutet war. An der Einsatzstelle angekommen stellten wir fest, dass die Fahrbahn einseitig unter Wasser stand. Der benachbarte Graben war übergelaufen.
Da hier die Gefahr von Aquaplaning und infolgedessen von Unfällen besteht, sicherten wir die Einsatzstelle ab und ließen den Verkehr wechselseitig am überfluteten Bereich vorbei. Noch bevor der Bereich vollständig abgesichert war, ignorierte eine Kraftfahrzeugführerin jedoch unsere Signale und fuhr mit ihrem PKW mit deutlicher Geschwindigkeit durch das tiefe Wasser und gab somit einem Kameraden, der in unmittelbarer Nähe stand eine vollständige Dusche. So ein Verhalten ist für uns absolut unverständlich, zumal die Fahrerin sich von der Einsatzstelle entfernte, ohne sich für ihr Verhalten zu entschuldigen.
Nach der Einrichtung der Verkehrsabsicherung informierten wir den Straßenlastträger, damit dieser die Einsatzstelle abnimmt. Dieser kam nach kurzer Zeit eher zufällig vorbei und informierte uns, dass er noch längere Zeit brauche, bis er den Bereich absichern kann. Um uns nicht weiter im Einsatz zu binden, hatten wir die Feuerwehr Oberbergen nachalarmiert, welche die Einsatzstelle für uns übernahm, bis Schilder vom Kreisbauhof aufgestellt wurden.
Kurz nachdem wir wieder Einsatzbereit auf der Wache waren, schickten wir auf Anfrage der Kreisbrandinspektion unseren GWL als Versorger in den Kreis, um Sandsäcke in die stärker betroffene Gemeinde Igling zu transportieren.
Kurz darauf erhielten wir eine Meldung von der Kreiseinsatzzentrale über einen Keller, welcher drohte, vollzulaufen. Wir fuhren das Gebäude im Gewerbegebiet Penzing an und fanden einen Keller vor, der bereits rund 20 cm unter Wasser stand. An den Lichtschächten der Fenster stand das Wasser bereits bis zur Hälfte der Fenster an und man konnte sehen, wie weiteres Wasser seitlich in die Schächte drückte. Wir pumpten zunächst die Fensterschächte frei, kurz darauf den Keller.
Während der Einsatz noch lief wurden wir telefonisch vom Kinobetreiber darüber informiert, dass der Parkplatz voll lief. PKW drohten, überschwemmt zu werden und das Wasser näherte sich bereits dem Gebäude. Wir fuhren die Einsatzstelle mit dem Mehrzweckfahrzeug an und konnten die Lage bestätigen. Da unsere anderen Fahrzeuge noch im vorherigen Einsatz gebunden waren, alarmierten wird erneut die Feuerwehr Oberbergen, dazu die Feuerwehr Kaufering, welche einen Abrollbehälter zum Hochwasserschutz vorhält. Wir pumpten gemeinsam über mehrere Stunden Wasser vom Parkplatz und aus den Sickerschächten ab. Während des Einsatzes bemerkten Mitarbeiter jedoch einen Wassereinbruch in einen der tiefergelegenen Kinosäle. Da nicht klar war, ob dieses über einen Lüftungskanal eindrang oder über den Boden, erkundeten wir das gesamte Gebäude, konnten jedoch keine klare Ursache ausmachen. Wir gehen davon aus, dass das Grundwasser von unten in den Saal drückte.
Gegen 18 Uhr war der Wasserpegel soweit von uns abgesenkt, dass wir im Kanalsystem der Sickerschächte soviel Puffer für weiteres Regenwasser erzeugen konnten, dass keine unmittelbare Gefahr mehr bestand.
Nach den Einsätzen blieben wir noch bis ca. 20 Uhr im Gerätehaus um uns bei Pizza wieder zu stärken und die Fahrzeuge und Gerätschaften wieder einsatzklar zu machen. Wir möchten uns einerseits bei den Betroffenen, aber auch Mitbürgern bedanken, die uns während des Einsatzes mit Fischsemmeln, Butterbrezen, Krapfen, Popcorn, Chips und natürlich Getränken versorgten. Das hält uns bei Kräften und erleichtert uns die Arbeit!
