Div. Einsätze Sturmnacht am 11./12.07.2023
Am späten Dienstagabend zog ein schweres Gewitter durch Penzing und verursachte zahlreiche Schäden. Laut Deutschem Wetterdienst wurden Sturmböen bis 140 km/h gemessen, dies entspricht Orkanstärke, also der höchsten Windstärke. Gegen 23:30 Uhr versammelten sich die ersten Kameraden am Gerätehaus, um schnell reagieren zu können. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nicht damit gerechnet, welch umfangreiche Arbeit uns erwartet.
Der erste Einsatz betraf uns direkt selbst. Die Zufahrt zum Parkplatz des Gerätehauses wurde von einem querliegenden Baum versperrt, den wir zügig entfernen konnten. Im Anschluss erkundeten wir den Nahbereich und stellten bereits einige Schadensfälle fest. Da wir aufgrund der erheblichen Anfragen die Leitstelle nicht erreichen konnten und auch das Telefon- und Stromnetz erheblich eingeschränkt bzw. ausgefallen waren, konnten wir unsere Kameraden anfangs nicht per Sirene, Funkwecker oder Feuerwehr-App alarmieren. Wir entschieden uns kurzfristig dazu, den Ort mit unseren Fahrzeugen abzufahren und die Kameraden mit Martinshorn und Presslufthupe auf den Bedarf an Einsatzkräften aufmerksam zu machen. Hier war uns klar, dass wir dadurch auch unsere Mitbürger kurzzeitig stören, mussten dies aber aufgrund der vielen vorliegenden Gefahren wahrnehmen.
Nachdem wir alle Fahrzeuge besetzt hatten, schickten wir sie einzeln los, um zunächst Hauptstraßen und im Nachgang Nebenstraßen zu kontrollieren. Hierbei nahmen wir auch Hinweise zu Schäden von Passanten auf. Wir arbeiteten nacheinander die Einsatzstellen ab und erhielten zwischenzeitlich auch Unterstützung von den Kameraden der Ortsteilwehren, die wir im Gegenzug auch kurzfristig in ihren Ortschaften unterstützten.
Bis ca. 4:30 Uhr beseitigten wir viele Bäume, die auf Straßen gefallen waren, sicherten Gefahrenstellen, beseitigten heruntergefallene Dachziegel und notierten Schäden an Stromleitungen, um diese dem Energieversorger weiter zu geben. Zwischenzeitlich wurden wir auch von der Polizei auf die Autobahn gerufen, um hier die Fahrbahnen in beide Richtungen von Bäumen und Ästen zu befreien.
Nach kurzer Nachbesprechung und Herstellen der Einsatzbereitschaft lösten wir gegen 5 Uhr die Bereitschaft im Gerätehaus auf. Gegen 8 Uhr trafen wir uns mit einer kleinen Mannschaft wieder, um den Bauhof bei der Beseitigung von weiteren Schäden und Gefahrenstellen zu unterstützen. Die Einsätze hierzu endeten gegen 14 Uhr. Am Mittwochabend trafen wir uns erneut, um die eingesetzten Gerätschaften zu prüfen, zu reinigen und zu kontrollieren.
Wir möchten uns bei den vielen Mitbürgern bedanken, die unsere Arbeit wertschätzen und uns unterstützen, wo es geht. Leider gab es einzelne Mitbürger, die kein Verständnis für unsere Arbeit mitbrachten und sich über vorhandene Lärmbelästigung beschwerten. Andere wurden uns gegenüber aggressiv. So wurden unsere Einsatzkräfte von einzelnen Kraftfahrzeugführern beschimpft und bedroht. Die Fahrzeugführer hatten keine Einsicht gezeigt, als unsere Streckenposten sie darauf aufmerksam gemacht hatten, dass Straßen aufgrund von hängenden, querliegenden Bäumen oder Stromleitungen nicht passierbar waren und sie einen Umweg fahren sollten.
Wir fuhren in der gesamten Nacht vermutlich zwischen 30 und 40 Einsatzstellen an, die genaue Zahl lässt sich im Nachhinein nicht im Detail feststellen, da viele Kleinschäden wie umgefallene Baustellenschilder/ -absperrungen, kleine/größere Äste, offene Wasserleitungen auf Baustellen, umgefallene Baustellentoiletten, Gegenstände auf Fahrbahnen, u.v.m vorhanden waren.